SEPTEMBER 2022, RUTGERS UNIVERSITY, NEW JERSEY, USA

Langschläfer haben ein höheres Diabetesrisiko

Von Katrin Lammers
Aktualisiert am 24. Okt. 2022

Ob Sie eher ein Frühaufsteher oder ein Langschläfer sind, kann am Morgen für allerhand Unterschiede sorgen. Forschende fanden zudem nun heraus, dass die körperliche Aktivität sowie das Risiko für Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und Herzerkrankungen durch das Schlafverhalten beeinflusst werden können.

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Worum ging es bei dieser Studie?

  • Der Chronotyp sorgt für Unterschiede bei metabolischen wie auch hormonellen Faktoren.
  • Forschungsergebnisse zeigten bereits, dass Frühaufsteher häufig sensibler auf Insulin reagieren, was teilweise aufgrund der körperlichen Aktivität geschieht. Diese Vermutung sollte zum einen überprüft werden und zum anderen wurde beobachtet, ob sich die Insulinwirkung der Chronotypen in Bezug auf die Stoffwechselwirkung unterscheidet.

Wie lautet die zentrale Forschungsfrage?

  • Unterscheidet sich die Insulinsensitivität bei Frühaufstehern und Langschläfern?

Wie viele Probanden nahmen teil?

  • Für die Studie wurden die Daten von 51 übergewichtigen Männern und Frauen im Alter von durchschnittlich 55 Jahren ausgewertet. 

Welche Methode wurde angewandt?

  • Es handelt sich um eine Querschnittsstudie.
  • Bei dieser wurden die Teilnehmenden nach ihrem Chronotyp kategorisiert, also ob sie lieber früh aufstehen (früher Chronotyp) oder lieber länger schlafen (später Chronotyp). 
  • Auch ob die Personen tagsüber ein Nickerchen hielten, um die Schlafqualität/-dauer genauer zu bewerten, wurde hierbei überprüft.
  • Die Forschenden ermittelten die Körpermasse und -zusammensetzung sowie die Insulinsensitivität und bewerteten den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel.
  • Die Teilnehmenden wurden eine Woche lang überwacht, um ihre Aktivität über den Tag hinweg genau zu beurteilen. Ihre Ernährung sowie die aufgenommenen Kalorien wurden dokumentiert und sie mussten über Nacht fasten, um die Auswirkungen der Ernährung auf die Ergebnisse zu minimieren.
  • Zudem absolvierten sie eine 15-minütige Sporteinheit.

Tolle Gerichte für einen energiegeladenen Morgen

Was sind die wichtigsten Ergebnisse?

  • Insbesondere bei Personen, die bereits vom metabolischen Syndrom betroffen sind, zeigte sich, dass die frühen Chronotypen im Vergleich zu den späten einen höheren Fettverbrauch aufwiesen. Sowohl während körperlicher Aktivitäten als auch beim Ausruhen. 
  • Frühe Chronotypen waren darüber hinaus den ganzen Tag über körperlich aktiver. 
  • Frühaufsteher reagierten zudem empfindlicher auf Insulin
  • Dementsprechend waren Langschläfer insulinresistenter. Das bedeutet, ihr Körper benötigt mehr Insulin, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Das kann neben dem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes auch Herzerkrankungen zur Folge haben.

Wer hat die Studie finanziert und durchgeführt?

  • Korrespondierender Autor ist Steven K. Malin von der Rutgers University, New Brunswick, USA.
  • Die Mitarbeitenden erklären keine konkurrierenden Interessen.

Wo ist die Original-Studie zu finden?


Begriffe: Was ist/sind eigentlich ...?


Wie bewertet EAT SMARTER diese Studie? 

  • Erschwerter Vergleich der Gruppen: Da die späten Chronotypen oft später schlafen gehen als Frühaufsteher, könnte dies zu einer zirkadianen Fehlausrichtung beigetragen haben. Auch weil alle Teilnehmenden gebeten wurden, zwischen 06:00 und 09:00 Uhr im Labor einzutreffen, ist es möglich, dass die normale Schlafdauer beschnitten wurde und somit gerade Langschläfer einen gestressten Zustand erreichten. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass die Laborprotokolle nicht den realen Ergebnissen entsprechen.
  • Besserer Stoffwechsel bei Early Birds: Die Unterschiede des Fettstoffwechsels zeigen, dass der zirkadiane Rhythmus des Körpers (also der Wach-/Schlafzyklus) beeinflussen könnte, wie der Organismus Insulin verwendet. Eine beeinträchtigte Fähigkeit, auf das Hormon Insulin zu reagieren, wie es bei der Gruppe der lang Schlafenden der Fall war, hat große Auswirkungen auf unsere Gesundheit. So ist das Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.
  • Unterschiedliche Aktivitätslevel: Frühaufsteher waren in der Studie körperlich aktiver sowie insgesamt fitter als Nachteulen. Diese übten eher sitzende Tätigkeiten aus und bewegten sich im Vergleich weniger.
  • Vielversprechende Ergebnisse: Diese Beobachtungen erweitern das Verständnis darüber, wie sich der zirkadiane Rhythmus auf die Gesundheit auswirkt. Da der jeweilige Chronotyp den Stoffwechsel und die Hormonwirkung zu beeinflussen scheint, könnte der Chronotyp sogar zur Vorhersage des Krankheitsrisikos einer Person verwendet werden. Hierfür sind jedoch weitere Forschungen notwendig.
 
Natürlich bewegen sich Eulen weniger, wenn sie schon um 6.00 Uhr dort sein mussten und der Biorhythmus gestört wurde, da ist man dann den ganzen Tag nur müde, den Lerchen kam das ja entgegen. Ausserdem sollte das auch mit normal gewichtigen getestet werden. Also eine nichts sagende Studie.
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