Nachhaltigkeit: Zero Waste im Badezimmer

Von Julia Klaws
Aktualisiert am 02. Nov. 2022

In den meisten Badezimmern sind Plastik- und Einwegprodukte als Tuben, Fläschchen oder Tampons allgegenwärtig. Aber muss das überhaupt sein? Inzwischen lassen sich zahlreiche Alternativen finden, die (mindestens!) genauso gut funktionieren und dabei Umwelt und oft auch Geldbeutel schonen können. EAT SMARTER verrät, durch welche Low oder Zero Waste Alternativen sich die herkömmlichen Produkte ersetzen lassen!

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Die morgendliche Katzenwäsche: muss es wirklich Plastik sein?

Es beginnt bereits am Morgen bei unseren ersten Handgriffen im Badezimmer: Wir schnappen uns die Plastikzahnbürste und drücken uns die Creme aus der Plastiktube auf Plastikborsten. Alle paar Wochen schmeißen wir die Bürste weg und kaufen uns eine neue, auch eine Zahnpastatube hält nicht länger als 4 Wochen. Aber muss das überhaupt sein? Ganz und gar nicht! Aufgrund der wachsenden Nachfrage für nachhaltige Alternativen gibt es inzwischen zahlreiche Hersteller für Bambus-Zahnbürsten. Sie bestehen zumeist vollständig aus Holz, sind somit vegan und absolut umweltfreundlich.

Die Plastiktube lässt sich leicht durch feste Zahnpasta ersetzen, die in Pappe oder gänzlich unverpackt daherkommt. Diese findet man beispielsweise im Biomarkt oder Reformhaus. Meist zerkaut man ein Stück dieser festen Zahnpasta oder reibt seine Bürste daran. Reingungskraft und Schaumbildung ist mit der herkömmlichen Tuben-Zahnpasta vollständig zu vergleichen!

Unter der Dusche: verpackungssparende Kosmetikprodukte

Auch unter den Duschprodukten geht der Trend klar zu den plastiksparenden Verpackungen. Shampoos gibt es als feste, seifenähnliche Stücke, die häufig in kleinen Pappschachteln oder wiederverwendbaren Aludosen verkauft werden. Das spart nicht nur Plastik: die Stücke reichen häufig länger als herkömmliche Flüssigshampoos, sodass seltener nachgekauft werden muss. Außerdem sind sie ideal auf Reisen! Sie sparen nicht nur Platz und Gewicht, es kann auch nichts auslaufen.

Zur Reinigung des Körpers sind herkömmliche Seifenstücke hervorragend geeignet. Häufig in Papier oder auch unverpackt erhältlich, müssen keine großen Mengen an Duschgel mehr verwendet werden. Wem eine herkömmliche Seife zu wenig aufschäumt, der besorgt sich Seifenbeutel. Durch ihre Struktur entsteht auch hier ein fester Schaum! Außerdem sind Sie als praktischer Aufhänger zum hygienischen Trocknen und Lagern der Seifenstücke nützlich.

Auch für nach der Dusche gibt es inzwischen die optimale Low Waste Alternative: feste Deo-Stücke oder auch Creme-Deos lassen sich inzwischen bereits in unseren Drogerien finden. Häufig sind auch diese in kleinen, wiederverwendbaren Döschen oder als feste Version in Pappschachteln erhältlich. Vor unangenehmen Gerüchen schützt die Alternative genauso gut wie das äquivalent aus der Plastik-, Weißblech- oder Aluverpackung!

Von Abschminkpads, Wattestäbchen und Haarbürsten

Es gibt sie auch im Badezimmer: die klassischen Wegwerfprodukte. Wattestäbchen, um die Ohren zu säubern oder Make-up zu korrigieren, Wattepads zur Gesichtsreinigung. Doch auch hier sind praktische und umweltfreundlichere Alternativen zu haben. Wattestäbchen gibt es, anstelle des Mittelstücks aus blauem Plastik, auch mit einem Mittelstück aus Holz oder Papier. Und Wattepads lassen sich in der Stoffversion ganz leicht waschen und wiederverwenden!

Auch Haarbürsten sollten, schon allein der Haargesundheit zuliebe, nicht aus Plastik bestehen. Hier finden sich ebenfalls Holzalternativen, die ohne den umweltbelastenden Stoff auskommen und das Haar dennoch zuverlässig entkletten. Zur Pflege des Haars lassen sich außerdem statt teurer und in Plastik verpackter Leave-In-Produkte auch Kokos- oder Olivenöl aus der Küche verwenden.

Monatshygiene

Schätzungen zufolge verbraucht eine Frau in der fruchtbaren Zeit ihres Lebens bis zu 10.000 Tampons. Dass dies nicht nur extrem viel Müll produziert, sondern auch ordentlich ins Geld geht, ist offensichtlich.

Eine tolle Alternative zu dieser Müllproduktion stellen neben waschbaren Einlagen und Binden vor allem Menstruationstassen dar. Ähnlich eingeführt wie ein Tampon, fängt die Tasse das Menstruationsblut im Inneren auf. Nach der Monatsblutung lässt sie sich auskochen und kann dann wiederverwendet werden, bis zu 5 Jahre lang. 

Der Vorteil: es fällt nicht nur weniger Müll an, die Tasse muss auch seltener als ein Tampon gewechselt werden und ist gesünder für die Intimflora. Außerdem lohnt sich eine Investition finanziell meist schon nach wenigen Monaten, da der weitere Kauf der Damenhygieneprodukte wegfällt. 

Reinigung des Badezimmers ohne aggressive Substanzen

Leider auch eine absolute Plastik-Domäne: Reinigungsmittel. Viele aggressive Produkte aus Drogerie oder Supermarkt enthalten zudem Stoffe wie erdölbasierte Tenside, die in den Abfluss und somit in unsere Umwelt gelangen – beispielsweise für wichtige Wasserorganismen können diese Substanzen toxisch wirken. Dabei ist das gar nicht nötig! Allerlei Reiniger lassen sich aus ganz natürlichen Zutaten schnell selbst herstellen. Sie wirken häufig genauso effektiv und sind dabei umwelt- und geldbeutelschonend. Wenn das kein Argument ist!

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