MAI 2022, UNIVERSITÄT IN GUANGZHOU, CHINA

Dieser simple Trick macht Ihren Kaffee gesünder

Von Katrin Lammers
Aktualisiert am 12. Jul. 2022

Kaffee gehört für viele zum Alltag und hat zudem einige gesundheitliche Vorteile. Neueste Studienergebnisse zeigen nun, dass der Wachmacher sogar das Leben verlängern kann – insbesondere, wenn beim Konsum auf Zucker verzichtet wird.

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Worum ging es bei dieser Studie?

  • Die Studie untersuchte den Zusammenhang von gesüßtem sowie ungesüßtem Kaffee und der Lebenserwartung.

Wie lautet die zentrale Forschungsfrage?

  • Kann der Konsum von Kaffee mit oder ohne Süßungsmitteln das Sterberisiko beeinflussen?

Wie viele Probanden nahmen teil?

  • Für die Studie wurden die Daten von 171.161 Männern und Frauen im Alter von durchschnittlich 55,6 Jahren genutzt. 

Welche Methode wurde angewandt?

  • Es handelt sich hierbei um eine prospektive Kohortenstudie.
  • Die Daten wurden der UK Biobank (einer biomedizinischen Datenbank und Forschungsressource mit anonymisierten genetischen Lebensstil- und Gesundheitsinformationen britischer Teilnehmer) entnommen. Für die Gewinnung dieser füllten die Teilnehmenden Fragebögen zu ihren Ernährungs­gewohnheiten aus.
  • Ein Viertel (24,2 Prozent) gab an, niemals Kaffee zu trinken.
  • Etwas mehr als die Hälfte (55,4 Prozent) tranken ihren Kaffee ohne Süßungsmittel und 44,6 Prozent nutzten Zucker oder Süßstoffe.
  • Sieben Jahre nach Studienbeginn wurden diese Daten mit den Gesundheitsdaten, darunter auch 3.177 Todesfällen, der Teilnehmenden abgeglichen.

Hier erfahren Sie alles rund um das Heißgetränk

Was sind die wichtigsten Ergebnisse?

  • Die Studie zeigte, dass bei ungesüßtem Kaffee das niedrigste Sterberisiko nach etwa drei Tassen Kaffee pro Tag erreicht ist.
  • Bei einem höheren Kaffeekonsum sank die Schutzwirkung wieder ab, blieb jedoch auch bei etwa vier Tassen am Tag signifikant. Ab der Menge von vier Tassen kehrte sich der Effekt jedoch um und beim Konsum von mehr als 4,5 Tassen pro Tag erhöhte sich das Sterberisiko sogar.
  • Teilnehmende, die den Kaffee mit Zucker bevorzugten, erreichten die höchste Schutzwirkung durch den Konsum dagegen bereits nach zwei Tassen pro Tag.
  • Zudem zeigte sich, dass Personen, die täglich etwa zwei bis vier Tassen Kaffee trinken – egal ob mit oder ohne Zucker – eine niedrigere Sterberate hatten, als diejenigen, die keinen Kaffee konsumierten.

Wer hat die Studie finanziert und durchgeführt?

  • Korrespondierender Autor ist Chen Mao von der Jinan University, Guangzhou in China.

Wo ist die Original-Studie zu finden?

  • Hier gelangen Sie zur Studie.
     

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Wie bewertet EAT SMARTER diese Studie? 

  • Einschränkungen beim Konsumverhalten: Die bevorzugten Getränke wurden lediglich zu Studienbeginn erfasst. Daher konnten keine Änderungen der Gewohnheiten beim Kaffeeverzehr im Laufe der Zeit betrachtet werden.
  • Kaffee in Maßen als Lebenselixier: Teilnehmende, die regelmäßig Kaffee tranken, hatten insgesamt ein geringeres Sterberisiko. 
  • Zucker vermeiden: Der positive Effekt des Wachmachers fiel jedoch nur halb so hoch aus, wenn der Kaffee mit Zucker gesüßt war.
  • Analyse mit geringer Zuckermenge: Die Durch­schnittsmenge des zugegebenen Zuckers lag bei einem Teelöffel (etwa vier Gramm). Bei Personen, die gern süßere Kaffeespezialitäten wie Karamell-Kaffee trinken, könnte die Schutzwirkung wesentlich geringer ausfallen, da diese deutlich mehr Zucker enthalten. 
  • Lieber weniger süß: Kaffee gehört zu den beliebtesten Getränken der Deutschen, umso schöner, wenn dieser auch noch die Gesundheit unterstützt. Damit dies gelingt, ist es sinnvoll, im Alltag auf die gesüßten Varianten zu verzichten und diese eher als Ausnahmen anzusehen, die ganz bewusst konsumiert werden.
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