Sind Burger schlecht für die Seele?

Wer häufig Fastfood isst, wird anfälliger für Depressionen

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Wer Fastfood isst, wird häufiger depressiv
Wer Fastfood isst, wird häufiger depressiv

Eine spanische Studie zeigt: Menschen, die häufig Fastfood essen, sind anfälliger für Depressionen. Doch ist Fastfood wirklich der alleinige Auslöser dafür? EAT SMARTER hat sich die Fastfood-Studie genauer angeschaut.

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Zusammenhang zwischen Fastfood und Depressionen
In der vorliegenden Studie begleiteten spanische Wissenschaftler sechs Monate lang rund 8964 Probanden. Die Testpersonen hatten vor dem Beginn der Untersuchung keine Depression oder Antidepressiva eingenommen. Ein halbes Jahr später war dies bei 493 Personen der Fall. Dabei zeigte sich: Die Personen, die häufig zu Fastfood griffen, hatten ein um 51 Prozent höheres Risiko an Depressionen zu erkranken, als die Personen, die wenig oder gar kein Fastfood aßen.

Macht Fastfood wirklich depressiv?
Die spanischen Forscher vermuten schon länger, dass sich Fastfood negativ auf das Gemüt auswirken kann. „Je mehr Fastfood jemand aß, desto höher war sein Depressionsrisiko“, sagte Studienleiterin Almudena Sanchez-Villegas. Bereits bei kleinen Mengen Fastfood zeigte sich nach Angaben der Autorin ein Zusammenhang. Schon 2010 und 2011 hatte es in ihren Untersuchungen zum Konsum von Fastfood ähnliche Ergebnisse gegeben.

Die Grenzen der Fastfood-Studie
Allerdings sind die Aussagen dieser Studien begrenzt. Die Untersuchung zeigte lediglich, dass Menschen, die Depressionen hatten, häufiger Fastfood aßen. Sie zeigte nicht, dass dieses Fastfood den tatsächlich Menschen krank macht. So könnte es zum Beispiel auch sein, dass sich kranke Menschen einfach schlechter ernährten. „Fastfood löst keine Depression aus“, sagt Psychiater Manfred Wolfersdorf von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde dem Portal pressetext.de „Doch der Lebensstil, zu dem auch die Ernährung gehört, kann ein Faktor der Krankheit sein.“

Personen aßen nicht nur mehr Fastfood, sie waren auch häufiger Single
Und bei den Personen, die häufig Fastfood aßen, zeigten sich auch andere Unterschiede im Lebensstil. Sie griffen nicht nur zu Pommes, Bratwurst oder Burger, sie waren auch häufiger Singles, trieben weniger Sport, rauchten häufiger und zeigten neben dem hohen Konsum von Fastfood noch weitere schlechte Ernährungsgewohnheiten: Sie aßen weniger Nüsse, Obst, Fisch, Gemüse oder Olivenöl.

Fastfood geht mit anderen Faktoren einher
Die spanischen Forscher vermuten, dass Transfettsäuren aus dem Fastfood Entzündungsprozesse im Körper fördern können, die möglicherweise an der Entstehung einer Depression mitwirken können. Allerdings betonen auch sie, dass der Zusammenhang zwischen Fastfood und Depressionen weiter erforscht werden müsste. „Depression ist ein multifaktorielles Geschehen, in dem vor allem die genetische Biologie, die eigene Lebensgeschichte sowie belastende Ereignisse eine Rolle spielen können“, sagt auch Manfred Wolfersdorf, „jede Rückführung der Depression nur auf die Ernährung greift zu kurz.“

Die Studie ist in der Zeitschrift „Public Health Nutrition“ erschienen.

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