Neue Broschüre

Nachhaltig kochen für Kinder

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Nachhaltig kochen für Kinder
Nachhaltig kochen für Kinder

Machen statt Meckern - das ist die Devise der Kinderkommission von Slow Food Deutschland. Oder anders gesagt: Sicher kann man sich darüber ärgern, dass der Nachwuchs bei bestimmten Lebensmitteln hartnäckig streikt. Aber es gibt auch eine andere Möglichkeit: Den Kids Lust zu machen auf gesunden Genuss! Nachhaltig kochen für Kinder: Eine neue Broschüre liefert wichtige Tipps für Eltern.

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Ein altes Sprichwort bringt es auf den Punkt: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“. Das stimmt zwar zum Glück nicht immer und nicht in allen Bereichen, aber beim Essen leider nur allzu oft. Wenn wir in der Alltagshektik kaum Zeit finden, um gemeinsam mit unseren Kindern zu essen; wenn wir vor lauter Zeitdruck immer öfter schnell ein Fertiggericht in die Mikrowelle schieben statt zu kochen oder wenn wir selber kaum in Äpfel und andere gesunde Sachen beißen – dann darf uns nicht wundern, dass der Nachwuchs uns das nachmacht. Aber wie kann man den Teufelskreis unterbrechen? Eigentlich ganz einfach, meinen die Aktivisten von Slow Food Deutschland: Erwachsene und Kinder müssen nur (wieder) Lust auf gutes Essen bekommen und nachhaltig kochen. Wie das gehen könnte, verrät unter anderem eine neue Broschüre des Berliner Vereins mit Ablegern in ganz Deutschland, die Eltern kostenlos bestellen oder auch online lesen können.

Nachhaltig kochen für Kinder: Worauf kommt es besonders an?

Gutes Essen, wussten schon unsere Ur-Großeltern, hält Leib und Seele zusammen. Mit anderen Worten: Essen ist weit mehr als nur Ernährung bzw. die Aufnahme von Kalorien, Vitaminen und Spurenelementen. Klar, die Nährstoffe müssen gerade auch bei Kindern stimmen, damit sie sich gut entwickeln können. Aber – noch ein altes Sprichwort – der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Mindestens genauso wichtig wie das Sattwerden und die Versorgung mit wichtigen Nährstoffen wie Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen sind die anderen Aspekte des Essens: „Beim Essen verschmelzen soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte. Es ist ein Moment der sinnlichen Einverleibung der Welt, der Herstellung von Gemeinsamkeit, des Austausches und des Genusses“, erklärt die Kinderkommission von Slow Food Deutschland. „Das trifft nicht nur auf Erwachsene zu, sondern beginnt schon bei den ganz kleinen Menschen, ja es beginnt sogar schon vor der Geburt.“

Nachhaltig kochen für Kinder: Wie klappt das am besten?

Erstellt hat die Broschüre ein Expertenteam. Cornelia Ptach (Autorin eines von der UNESCO empfohlenen Slow Food-Sinnestrainings für Kinder), Thomas Pohler (Umwelt- und Naturpädagoge) und die Professorin für Pädagogik Dr. Lotte Rose wissen: Mit dem erhobenen Zeigefinger kommt man bei Kindern nicht weit. Wer seinem Nachwuchs Lust auf gesundes und gutes Essen machen will, schafft das viel besser mit einem Mix aus spielerischem Lernen und purer Freude und Spaß am Genießen. Das kennen wir doch alle: Kommen einfach Champignons aus dem Supermarkt in die Pfanne oder Äpfel vom Discounter auf den Tisch, ist die Begeisterung meist mäßig. Ganz anders sieht das aber aus, wenn die ganze Familie zusammen „in die Pilze“ geht oder Obst pflücken geht: Auf einmal mutieren unsere Kinder dann zu Fans von gesunden Lebensmitteln. Kinder sind einfach neugierig, haben Lust auf Lernen und verbinden Genuss mit Spiel und Spaß. Und nicht zuletzt geht es bei gutem und gesundem Essen für Kinder auch um Nachhaltigkeit und um Respekt vor der Natur.

Nachhaltig kochen für Kinder: Lust statt Last

Wenn das tägliche Kochen und Essen Stress macht, bleibt der Genuss auf der Strecke – das gilt für uns Eltern, aber auch und besonders für Kinder. Wie man trotz knapper Zeit und drängenden Terminen aus der lästigen Alltagspflicht wieder eine lustvolle Angelegenheit machen kann, auch dafür gibt die Broschüre interessante Tipps und Anregungen. Wichtig ist den Autoren vor allem: „Wir wollen dazu ermuntern, das Essen als Raum für Familiengemeinsamkeit zu nutzen und die tagtäglich erforderliche Essensversorgung weniger als lästige Arbeit, sondern als schönes Familienereignis, faszinierende Bildungsgelegenheit für Kinder und schließlich auch als politische Gestaltungsmöglichkeit „im Kleinen“ zu entdecken.“ Dass gemeinsames Essen einfach mehr Spaß macht, wissen wir eigentlich alle. Und gesünder ist es außerdem, wie unter anderem US-Studien mit mehr als 180.000 Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren ergaben.

(Koe)
 
Hallo! Sehr interessanter Artikel. Ganz gelungen finde ich die McDonalds-Werbung rechts oben:)
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