Worauf man achten muss

Beeren selbst sammeln: ein Spaß für Kinder!

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 26. Feb. 2019
Tipps: Beeren sammeln mit Kindern
Tipps: Beeren sammeln mit Kindern

Klar können Sie sich Ihre Lieblingsbeeren einfach im Supermarkt kaufen - aber gerade Kindern macht es mehr Spaß, sie selbst zu sammeln! Und vor allem schmecken Früchtchen aus "eigener" Ernte noch mal extra lecker.

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Und ein bisschen Lehrstoff bietet das Sammeln auch – beim Pflücken und Naschen kann man den Kids ganz nebenbei das ein oder andere Stück Botanik beibringen. Wer sich das selbst nicht zutraut, macht mit dem Nachwuchs am besten einen Ausflug „in die Erdbeeren“. Bundesweit bieten Erdbeerplantagen den ganzen Sommer über Termine zum Selbstpflücken an. Sie zu finden, ist nicht immer ganz einfach – vor allem, wenn man aus der Stadt anreist. Eine Website hilft, die richtige Adresse schnell aufzuspüren: Unter www.selbst-pfluecken.de sind alle Plantagen nach Postleitzahlen aufgelistet, auf denen man selbst Hand anlegen kann. In den meisten Fällen gibt es auch eine Telefonnummer dazu, unter der man Wege und genaue Bedingungen erfragen kann.

Ihr Kind kennt Obst nur aus dem Supermarkt oder Gemüseladen? Ein ganz heißer Tipp für Stadtkinder ohne Garten sind herrenlose Obstbäume, die man ganz legal und mit viel Spaß plündern kann – zu finden unter www.mundraub.org (lesen Sie dazu auch den EAT SMARTER Bericht "Gratis-Obst für alle!").

Und dann gibt es ja zum Glück auch noch Wald und Feld! Süße Früchtchen wie Himbeeren, Blaubeeren oder später dann Brombeeren wachsen dort wild und gehören niemandem. Und meistens schmecken sie noch viel leckerer als ihre Geschwister von der Plantage, denen ein Teil ihres köstlichen Aromas weggezüchtet wurde.

Ausschwärmgebiet für Selbstpflücker ist für Heidel- oder Blaubeeren vor allem der Wald; wilde Himbeeren und Brombeeren finden sich häufig auch an Wegrändern. Aber Achtung: Beeren, die an vielbefahrenen Straßen wachsen, besser am Strauch lassen – sie können durch Abgase schwermetallbelastet sein. Schadstoffe haften leider an den feinen Härchen, die sie überziehen, besonders gut.

Beeren: Tipps zum Sammeln

  • Denken Sie an Gefäße zum Heimbringen der „Beute“. Am besten sind Körbe; sie lassen Luft an die Beeren. Kleine Plastikeimer gehen auch, sind aber zweite Wahl, weil die Früchte darin leicht suppen. Ganz tabu sind Plastiktüten, denn gerade bei sehr heißem Wetter können Ihre Beeren darin im Blitztempo faulen.
  • Achten Sie beim Pflücken darauf, dass Sie möglichst reife, aber noch nicht zu weiche Beeren erwischen, denn die zerquetschen zu leicht. Genau richtig sind die Beeren, wenn sie sich mit ihrem Blütenboden gut von den Kelchblättern am Strauch lösen. Wer Marmelade oder Gelee einkochen will, sammelt überreife, sehr weiche und noch feste Beeren am besten getrennt.
  • Bei niedrig wachsenden Pflanzen und deren Beeren ist Vorsicht geboten: Daran haften möglicherweise Fuchsbandwurmeier, die die tödlich verlaufende Krankheit Echinokokkose auslösen können. Nehmen Sie solche Beeren nur für Marmelade oder Kompott: bei Koch- und Brattemperaturen über 60 Grad werden die Krankheitserreger sicher abgetötet. Waschen oder Tiefgefrieren ist dagegen wirkungslos! Himbeeren und Brombeeren pflücken Sie also besser von den höher gelegenen Zweigen ab. Heidelbeeren, die nah über dem Erdboden wachsen, im Zweifelsfall lieber einkochen, um die Erreger abzutöten.
  • Wild wachsende Beeren sollten Sie nur dann pflücken, wenn Sie sie wirklich kennen und absolut sicher sind, dass sie genießbar und ungiftig sind! Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es nie allein pflücken darf und Ihnen seine Ernte immer erst zeigen muss, bevor es sie vernascht.
  • Wer nicht völlig zerkratzt und zerschunden seine Schätze nach Hause tragen mag, der sorgt für sich und sein Kind besser mit langen Hosen, festen Schuhen und eventuell robusten Plastikhandschuhen vor! Die feinen, aber zahlreichen Dornen an Brombeer- und Himbeersträuchern sind nämlich hundsgemein.

(Koe)

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