Öko-Test machte den Vergleich

Welche Diäten wirklich funktionieren

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
© Unsplash/ NordWood Themes
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Zahlreiche Diät-Programme wollen uns den Weg zum Wunschgewicht zeigen. Dabei hat jedes Konzept eine ultimative Abnehm-Formel parat. Doch der Vergleich der Zeitschrift Öko-Test zeigt: Nicht jede Diät funktioniert wirklich. EAT SMARTER stellt die sieben bekanntesten Diät-Konzepte vor.

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Die Zeitschrift Öko-Test hat in ihrer Februar-Spezialausgabe 19 der wichtigsten Diät-Ratgeber von der Ernährungswissenschaftlerin Professor Ursel Wahrburg überprüfen lassen. Das Ergebnis: Extreme und einseitige Diäten wie die Atkins-Diät oder Ananas-Kuren werden mittlerweile nicht mehr propagiert. Stattdessen stellt Wahrburg einen Trend zu moderaten Diätformen fest, die nahezu alle den Verzehr von Obst, Gemüse, magerem Fleisch, fettarmen Milchprodukten und Vollkorn empfehlen. Der entscheidende Unterschied liegt in der Bewertung der Kohlenhydrate, die nach Meinung einiger Diät-Konzepte ganz oder teilweise vom Speiseplan gestrichen werden sollten. Die Ernährungsexpertin hält solche „low-carb“ Diäten wie „Schlank im Schlaf“ oder die „LOGI-Methode“ allerdings für wissenschaftlich nicht haltbar. Entscheidend sei die Energiebilanz: Wer weniger Kalorien aufnimmt, als der Körper verbraucht, nimmt ab – unabhängig davon, ob auf die Kalorien in Form von Kohlenhydraten oder Fett verzichtet wird.

Schlank im Schlaf

Der Autor: Dr. Detlef Pape Die Methode: Das Schlank-im-Schlaf-Prinzip basiert auf der sogenannten „Insulin-Trennkost“: Dabei werden morgens reichlich Kohlenhydrate gegessen, auf tierisches Eiweiß wird verzichtet. Abends gibt es eiweißreiche Kost. So soll der Einfluss des vermeintlichen „Dickmacherhormons“ Insulin gehemmt und die nächtliche Fettverbrennung angekurbelt werden. Die Bewertung: Das Konzept ist wissenschaftlich nicht fundiert und langfristig schwer durchzuhalten. Das beim Abnehmen entscheidende Thema der negativen Energiebilanz wird vernachlässigt. Die vielseitigen Rezeptideen und der hohe Anteil an Obst, Gemüse und fettarmen Milchprodukten werden als positiv bewertet.

Die LOGI-Methode

Der Autor: Dr. Nicolai Worm Die Methode: Ziel ist es, den Blutzucker- und Insulin-Spiegel möglichst niedrig zu halten und Schwankungen zu vermeiden. Dazu stehen viel stärkearmes und ballaststoffreiches Obst und Gemüse sowie Eiweiß auf dem Plan. Kohlenhydrate sind nur in begrenzten Mengen zu verzehren. Dabei sollten Vollkornprodukte bevorzugt werden, um den Blutzuckerspiegel nicht so stark zu belasten. Die Bewertung: Der Speiseplan ist abwechslungsreich und liefert alle wichtigen Nährstoffe. Wissenschaftlich nicht haltbar ist jedoch die Abwertung von Kohlenhydraten als „nicht-artgerecht“, krank- und dickmachend. Die Bedeutung der negativen Energiebilanz beim Abnehmen wird auch hier nicht berücksichtigt.

Weight Watchers

Die Autorin: Jean Nidetch Die Methode: Das Weight-Watchers-Konzept basiert auf einer langfristigen Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Dabei sollen Kalorien mit Hilfe einer fettreduzierten Kost eingespart werden. Die Lebensmittel sind durch ein Punktesystem gekennzeichnet. Anhand des Punktekontos kann der Speiseplan individuell zusammengestellt werden. Begleitend finden Gruppentreffen statt. Die Bewertung: Positiv bewertet wird die angestrebte langfristige Änderung des Essverhaltens. Zudem trägt das Konzept zu einer ausgewogenen Ernährung bei und überzeugt durch seine Flexibilität. Durch den Austausch mit Gleichgesinnten wird die Motivation gefördert.

Die Glyx-Diät

Der Autorin: Marion Grillparzer Die Methode: Die Glyx-Diät stellt den glykämischen Index (Glyx) der Lebensmitteln in den Vordergrund. Dieser gibt an, wie schnell der Blutzuckerspiegel nach einem kohlenhydrathaltigen Essen ansteigt. Dabei sind Lebensmittel mit einem niedrigen Glyx zu bevorzugen. Sie lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen und sättigen länger. Insgesamt sollten wenig Kohlenhydrate und reichlich Eiweiß gegessen werden. Die Bewertung: Die Orientierung am glykämischen Index ist durchaus positiv zu beurteilen. Denn sie sieht vor, dass vor allem naturbelassene Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte verzehrt werden. Auf Süßigkeiten und gesättigte Fette wird dabei verzichtet. Zur erfolgreichen praktischen Umsetzung, müsse die Nahrung neben einem niedrigen Glyx allerdings gleichzeitig auch energiereduziert sein.

Metabolic Balance

Der Autor: Dr. Wolf Funfack Die Methode: Metabolic Balance ist ein Stoffwechselprogramm. Anhand einer kostenpflichtigen Blutanalyse wird dabei ein individueller Ernährungsplan erstellt. Dieser soll den Körper optimal mit den notwendigen Nährstoffen versorgen. Das Konzept setzt sich aus vier Phasen zusammen: Zu Beginn wird eine Fastenkur durchgeführt. Darauf folgt eine „strenge Umstellungsphase“, die aus eiweißreichen, fettarmen Mahlzeiten besteht. In der „gelockerten Phase“ wird die Reaktion auf bestimmte Lebensmittel getestet. Abschließend sollen die gewonnen Erkenntnisse in der Erhaltungsphase beibehalten werden. Die Bewertung: Es ist nicht bewiesen, dass auf Grundlage einer Blutuntersuchung Rückschlüsse auf die individuelle Eignung bestimmter Nahrungsmittel gezogen werden können. Das Konzept sei wissenschaftlich somit nicht haltbar. Zudem lässt sich der strenge Speiseplan auf Dauer nur schwer umsetzen.

Brigitte-Diät

Die Autorin: Susanne Gerlach Die Methode: Das Diätkonzept basiert auf einer fett- und kalorienreduzierten Mischkost mit 1200 Kalorien und 40 Gramm Fett pro Tag. Die passenden Rezepte zum Nachkochen werden regelmäßig in der Frauenzeitschrift „Brigitte“ veröffentlicht. Danach kann ein individueller Tages-Menüplan zusammengestellt werden, bestehend aus drei Haupt-mahlzeiten und bis zu zwei Snacks. Die Bewertung: Ziel des Brigitte-Diät-Programms ist eine dauerhafte Ernährungsumstellung auf Basis einer fettarmen vollwertigen Kost. Dabei liefert sie alle wichtigen Nährstoffe. Das Konzept kommt vor allem denen zu Gute, die klare Vorgaben brauchen.

Ich bin dann mal schlank

Der Autor: Patric Heizmann Die Methode: Das Programm soll dabei helfen, eine gesunde Ernährungsweise und Bewegung in den Alltag zu integrieren. Dabei wird eine eiweißreiche Kost empfohlen. Der Anteil an Kohlenhydraten und Fett sollte am Nachmittag und Abend reduziert werden. Die Bewertung: Die Methode strebt eine dauerhafte Änderung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten an. Sie lässt sich im Alltag gut umsetzen. Die starke Einschränkung von Kohlenhydraten, auch von Vollkornprodukten, sei allerdings nicht sinnvoll.

Das Fazit

Ein Patent-Rezept, das die Pfunde einfach schmelzen lässt, scheint es nicht zu geben. Einige Konzepte liefern gute Ansätze. Doch laut Ernährungsexpertin Ursel Wahrburg gehen die meisten Diäten nicht auf den entscheidenden Aspekt der negativen Energiebilanz ein: Denn nur wer weniger Kalorien isst, als er verbraucht, kann sein Gewicht reduzieren. Damit dabei der Spaß am Essen nicht verloren geht, sollten auch die persönlichen Vorlieben berücksichtigt werden. Um das erreichte Wunschgewicht langfristig zu halten, ist eine Änderung der Ess- und Lebensgewohnheiten erforderlich. EAT SMARTER zeigt, wie Sie Ihre Ernährung am besten umstellen können.

 
Ich habe mit Metabolic Balance 44 kg in 12 Monaten abgenommen und bin gerade dabei die Variante des Ernährungsplan auszuprobieren, die es mir ermöglicht das Zielgewicht auf Dauer zu halten. Das theoretische, nicht authentische (bayerisch: saudumme) Geschwätz von irgendwelchen (Pseudo-) Akademikern mit imposanten Titeln (siehe zu Gutenberg) ist einfach nur falsch und langweilig. Wer hat denn die Frau bezahlt? Wes Brot ich freß, des Lied ich sing. HG FS
 
@Klara Les dir mal diesen Artikel durch und setz dich mit der Energiedichte von Lebensmitteln auseinander. Hat mir sehr geholfen: http://www.fr-online.de/wissenschaft/-die-groesste-fastfoodkette-sind-die-baecker-/-/1472788/4635500/-/index.html Auf eatsmarter gibts dazu auch Infos, geht in Richtung Volumetrics Diät. Einen diesbezüglichen Link findet die Redaktion sicher ;=)
 
Ich bin Fan von der 'EatSmarter'-Diät :)
 
Ich hab schon so viel probiert, ich glaube nicht mehr dran...:(
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